Kranzniederlegung in Schwalmtal
Schwalmtal-Waldniel An der Gedenkstätte in Waldniel-Hostert haben Gesamtschüler, Vertreter vom Deutschen Gewerkschaftsbund und die stellvertretende Bürgermeisterin Gisela Bienert der mehr als 500 Opfer der früheren Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt.
Erinnern an den Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus: Jugendliche Gesamtschule Nettetal legten am Sonntag mit dem Viersener Kreisverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes einen Kranz an der Gedenkstätte für die Opfer der NS-Psychiatrie in Waldniel-Hostert nieder. Von 1939 bis 1945 wurden in der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Waldniel Kinder und Erwachsene ermordet.
Foto: Prömper
Weiterer Bericht (von Klaus Neufeldt, Vorsitzender DGB Kreis Viersen):
Anlässlich des Tags der Befreiung, dem 8. Mai, der aktuell durch den grausamen Angriffskrieg der Putin-Regierung in der Ukraine überschattet wird, haben der DGB und die GEW des Kreises an der Gedenkstätte in Waldniel-Hostert mit Schülern der Gesamtschule Nettetal unter Mitwirkung der stellvertretenden Bürgermeisterin Gisela Bienert der 500 Opfer der früheren Provinzial Heil- und Pflegeanstalt gedacht.
Die Schulsprecherin der Gesamtschule Nettetal Kiara, ihr Stellvertreter Erich und ein weiterer Schüler berichteten eindrucksvoll am Beispiel eines Mädchens, wie unter dem Deckmantel der Fürsorge behinderte Kinder und Erwachsene menschenverachtend behandelt und ermordet wurden.
Die Pädagogin Julietta Breuer und der Gedenkstätten-Betreuer Dr. John Lentzsch betonten, wie wichtig diese Erinnerungskultur mit Schüler*innen sei. Gemeinsam legten alle Anwesenden einen Kranz mit bunten Blumen, die das Leben und den Frieden symbolisieren sollen, nieder, gewidmet den hier ermordeten Menschen, aber auch den Toten dieses völkerrechtswidrigen Krieges mitten in Europa. GEW-Kreisvorsitzender Björn Dexheimer zitierte den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier: „Der 8.Mai ist nicht nur ein Tag des Erinnerns und der Mahnung, sondern lange auch ein Tag der Hoffnung gewesen.“ Der Krieg in der Ukraine aber sei ein „Epochenbruch“. Die europäischen Friedensordnung der letzten Jahrzehnte sei beschädigt, wenn nicht zerstört.
Abschließend wiederholte der DGB-Kreisvorsitzende Klaus Neufeldt die langjährige Forderung der Gewerkschaften, diesen Tag zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen, gerade auch angesichts des aktuellen Kriegsgeschehens und des Versuches der russischen Regierung, den Feiertag (hier der 9. Mai) für ihre Propaganda zu instrumentalisieren. Opfer werden zu Tätern gemacht, die NATO sei der eigentliche Aggressor.
Klaus Neufeldt
DGB-Kreisvorsitzender