Wintervögel auf 3D-Collagen aus Alltagsmaterialien und viele Dschungel-Vögel an Collagen, hergestellt von den Klassen 6a, 7a und 7c der Gesamtschule Nettetal mit ihren Klassen- und Kunstlehrerinnen Stephanie Bones und Veronika Wolters, können im Atelier van Eyk in Leuth bewundert werden.
Zur Ausstellungs-Eröffnung am 18. Mai 2022 sind alle Schülerinnen und Schüler erschienen. Viele werden von ihren Eltern begleitet, die großzügig Kuchen spendeten. Musikalisch begleitet wird das Programm von der Oberstufenschülerin Benedikta Abby am Klavier. „Verweilen Sie ein bisschen, genießen Sie den Zauber des Ateliers und bewundern sie die Arbeiten unserer Schülerinnen und Schüler“, fordert Bones zu Beginn in ihrer Ansprache auf.
Kommentare zur Ausstellung der Gesamtschule
„Die Ausstellung ist ein Paradebeispiel dafür, wie es gelingen kann, Schule zu öffnen, insbesondere nach Corona“, wertschätzt Schulleiter Dr. Leo Gielkens, „und das in einem gelungenen Ambiente“.
Das Ambiente bietet das Atelier van Eyk auf der Heerstraße in Leuth. Wilhelmina Spolders hat hier einen besonderen Kunst-Raum geschaffen. Sehr gerne unterstützt sie junge Künstlerinnen und Künstler: „So kann ich den Generationen, die nach uns kommen eine Chance geben zu unserer Gesellschaft uneingeschränkt dazuzugehören. Man sollte nicht immer über die Jungen meckern! Junge Menschen haben viel Inspirationen, es lohnt sich, sie in die Öffentlichkeit zu bringen.“
Renate Dyck, Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Nettetal ist auch unter den Gästen: „Das Atelier van Eyk ist mittlerweile zu einem kulturellen Markenzeichen in Nettetal geworden“, meint sie. „Gerne unterstütze ich dieses Kunst-Projekt von Frau Bones und Frau Wolters mit ihrem Schülerinnen und Schülern.“
Auch das Leuther Urgestein, Ortsvorsteher Willi Ridder ist unter den Gästen: „Die kreative Leistung ist sehr beeindruckend“, lobt er.
Die stellvertretende Schulleiterin Irene Sieker kommentiert: „Durch die Darstellung der vielen Arbeitsschritte ist mir bewusst geworden, wie viel Arbeit hinter den Kunstwerken steckt!“
Viele Arbeitsschritte bis zu den 3D-Collagen
Kunstlehrerin Stephanie Bones erklärt: „Zuerst haben die Schülerinnen und Schüler sich die vielen Wintervögel unserer Gegend ganz genau angeschaut, um herauszufinden, wie sich die verschiedenen Vogelarten und deren Körper voneinander unterscheiden. Sie sollten auf Details achten wie die Schnabelform und Schnabelgröße, auf die Augen, die Richtung und Länge der Beine, die Krallen, die Flügelform, die Schwanzfedern und das Federkleid. Und sehr wichtig war schließlich die Frage: Wie schafft es der Vogel, stabil auf einem Ast zu sitzen? Die Beobachtungen hielten die Kinder in einem persönlichen Beobachtungsheft fest.“
Nele H. aus der 7a erzählt dazu: „Frau Bones erklärte uns, wie ein echter Flügel aussieht, wie die Federn angeordnet sind. Dabei entwickelten wir grobe Ideen, wie unser Vogel aussehen sollte. Wir zeichneten die Form unseres Wintervogels und sein Federkleid, wobei die einzelnen Federn sich überlappen sollten. Das alles haben wir dann aus Pappmache und bunten Stoffen hergestellt. Die Farben konnten wir uns aus aussuchen. Mein Vogel wurde natürlich schwarz! Meine Lieblingsfarbe!“
„Einige Füßchen haben wir im Technikunterricht gelötet“, erläutert Jens Fliegen, Techniklehrer und Co-Klassenlehrer der 7a, der auf diese Weise fächerübergreifend in das Projekt eingebunden wurde. Andere Vogel-Füße wurden mit Draht umwickelt. „Der Draht war nicht immer mein Freund“, gesteht Lea K. lachend. „Mein Vogel hatte deswegen längere Zeit keine Füße. Aber mit Hilfe meiner Lehrerin habe ich das dann doch noch hinbekommen.“
Collagen: Paradiesvögel im Dschungel
Bei dem Projekt „Paradiesvögel im Dschungel“ von Kunstlehrerin Veronika Wolters mit ihrer Klasse 7a stand zuerst die Kunstbetrachtung der Dschungelbilder von Henri Rousseau (1844-1910) im Vordergrund. „Mir ist es sehr wichtig, Kunstbetrachtungen mit einzubeziehen. Vor diesem fachlichen Hintergrund entfalten sich dann die Lernziele“, erläutert Wolters. Ihre Klasse setzte sich mit der Farbenlehre, besonders mit dem Komplementärkontrast von Rot und Grün auseinander, malte mit Wasserfarben, stellte rotes Farbpapier in monochromer Malweise her und wendete eine Reiß- sowie Collagetechnik an.
Jan erzählt: „Es war gar nicht so einfach, die Vögel so genau auszuschneiden.“ „Das mit dem Ausreißen war schwer und die Papierschnipsel perfekt aneinanderzulegen“, meint Julius.
Viele helfende Hände im Hintergrund
In ihrer Ansprache bedankt sich Kunstlehrerin Stefanie Bones auch bei der Keramikkünstlerin Angelika Jansen, die beim Aufbau und Anordnung der Ausstellung mit ihrem fachmännischen Wissen tatkräftig mitwirkte, und beim Förderverein der Gesamtschule, der die Ausstellung finanziell unterstützte.
Wir freuen uns alle auf viele weitere künstlerische Projekte in Nettetal!
Julietta M. Breuer