Mehrere Dutzend Grundschüler:innen aus Nettetal fanden mit Familienangehörigen und Freund:innen am Tag der offenen Tür, am 30. November 2024, den Weg in die Städtische Gesamtschule Nettetal im Stadtteil Breyell; ebenso viele Zehnt-Klässler von anderen Schulen kamen, um sich über die gymnasiale Oberstufe zu informieren. Blicken wir zurück:
Besuch aus den Grundschulen
Mila, 10 Jahre, kommt in Begleitung seiner Großeltern. Sein Opa, Heinz Heckmann, erinnert sich daran, dass er selbst zu Beginn der 70er zum Gründungsjahrgang der damaligen Hauptschule gehört hat. Seine Tochter war dann auf der Gesamtschule, „und wenn man immer zufrieden war, dann möchte man auch die nächste Generation hier untergebracht bekommen“, erklärt seine Frau, Adele Heckmann.
Laszlo aus Leuth ist schon an der Gesamtschule, im fünften Schuljahr. Er kommt trotzdem noch mal am Tag der offenen Tür, denn er will – ganz stolz – seiner kleinen Schwester Ylvie unbedingt seinen Harry-Potter-Klassenraum und die Näh-AG zeigen. „Wir haben alle ein eigenes Fach und haben dafür unsere Namensschilder selbst gebastelt. Und auch die Fensterbilder haben wir selbst gemacht: Stern, Schneeflocken und Kerzen.“ Laszlos Eltern, Ehepaar Klaas, schätzen die vielen Möglichkeiten der Schule, „dass man sich nicht direkt festlegen muss, und dass man in den Kernfächern in Grund- und Erweiterungskursen differenziert wird“.
Jonas kommt auch aus Leuth. Er hat sich schon die Realschule in Kaldenkirchen angesehen. Nun ist er hier an der Gesamtschule, vielleicht geht er auch noch zum Gymnasium. Er findet den Praxisbezug und den ganzen Technikbereich „cool“ und auch den digitalen Matheunterricht, in den er eben reingeschnuppert hat. Auch meint er, dass er sicher sein großes Interesse an Kunst gut an der Gesamtschule verwirklichen könne, denn in der Mensa gebe es ja die große Kunstausstellung, aber – gibt er zu bedenken – er hat noch Schwierigkeiten mit der Größe der Gesamtschule. Mal sehen, welche weiterführende Schule in Nettetal zu seinem Profil am besten passt.
Familie Manthe ist mit Yannick da, der noch die Katholische Grundschule in Hinsbeck besucht. Yannicks Schwester ist schon an der Gesamtschule und sehr zufrieden. Die Eltern finden die individuelle Förderung und die Entwicklungsmöglichkeiten am besten: ein Abschluss nach der Zehn oder vielleicht doch Abitur – alles sei möglich.
Marc kommt von der Katholischen Grundschule in Lobberich. Er findet „alles“ gut. Herr Wagener, sein Papa, beschreibt es konkreter: die Atmosphäre, die Offenheit der Schule, alle seinen so freundlich, die Schüler so motiviert, das gefällt ihm besonders.
„Mosaik-Grundschüler“ Georgory kommt gerade aus der berühmt berüchtigten Chemieshow mit Lehrer Schulz und Schaffeld. Das Duo geht mit diesem Programm in die zweite Runde: Harry und Ron sind nun Gefangene im Labor von Professor Snape, wo sie alle möglichen Sachen zum Experimentieren finden und – natürlich – in ihrem jugendlichen Leichtsinn alles durchtesten. Georgorys Eltern, Dirk Schade und Narine Hartdunian, finden das Experiment mit dem Gas im Spülbecken am besten, Gegory selbst „all die Explosionen“: „Das hört sich alles nach sehr viel Spaß an“, meint er. „Na klar, wenn die Lehrer hier in Harry-Potter-Kostümen herumlaufen“, ergänzt sein Vater schmunzelnd.
Schnupperunterricht und Fremdsprachen
Die Grundschüler:innen haben die Möglichkeit, in Englisch., Mathe-, Biounterricht oder in Lions Quest hineinzuschnuppern. Die Vokabeln für Englisch werden spielerisch abgefragt mit viel Bewegung, mit Laufen im Uhrzeigersinn von der einen in eine andere Ecke. Lions Quest? Ein neues Unterrichtsfach: ein Programm, um soziales Lernen zu trainieren. (Die Lehrerpersonen der Gesamtschule bilden sich nach und nach darin fort; etwa 30 haben die Fortbildung schon besucht, die nächsten 25 werden im März 2025 an den Start gehen.)
Fremdsprachen werden in einem kunterbunten Raum präsentiert. Der eine oder die andere drückt zwischendurch auf die großen Käselaibe auf den „Niederländisch-Tischen“, um zu testen, ob sie tatsächlich echt sind. (Sind sie? Wir verraten es nicht.)
Ehemalige zu Besuch
Viele unserer Ehemaligen finden den Weg zu uns: diejenigen, die erst im letzten Jahr das Abi gemacht haben (spannend, wer, wo, was studiert), aber auch diejenigen, die schon vor Jahren ihren Abschluss gemacht haben. Darunter Tobias Rütter und unser ehemaliger Schülersprecher Thomas Christians. „Wir kommen jedes Jahr zum Tag der offenen Tür“, bestätigt Thomas, der aber sehr bedauert, dass die Artikel aus seiner ehemaligen Zeit nicht mehr auf der Webseite der Schule zu lesen sind. (Ja, schade, aber wir haben nur begrenzte Speicherkapazitäten!) Tobias ist mittlerweile Ausbildungsleiter bei der Rheinland Air Service GmbH in Mönchengladbach, die für die Instandhaltung, Wartung und Modifikation für Fluggeräte zuständig ist. Er kann nun seiner alten Schule Kontakte für Praktika und Ähnliches anbieten. Mit Kollege Fliegen aus der Technik ist er in einem
Gespräch vertieft, hier werden neue Ideen gesponnen, über eine Kooperation mit den Naturwissenschaften/Technik nachgedacht, wie die Lehre an der Gesamtschule mit der Praxis konkret verknüpft werden kann.
Aksay ist vor drei Jahren mit einem 10er-Abschluss abgegangen, hat inzwischen schon sein Fachabi in Automatisierungstechnik in Kempen erworben, will aber noch weiter kommen. Klasse! Er hält es für gelungen, dass die Gesamtschule schon zwei 3-D-Drucker hat, „aber die Berufsschule in Kempen hat mit ihren zwei Laiseranlagen noch mehr zu bieten“.
Den ersten 3-D-Drucker wurde seinerzeit für die Naturwissenschaften angeschafft, jetzt gibt es den zweiten in der Technik. Hier können sich die Besucher:innen kostenlos einen Schlüsselanhänger mit dem Logo der Gesamtschule und ihren Namen drucken lassen. Im Zentrum für Innovation (ZdI) zeigt die 8c die „Marsmission“: auch hier werden selbst programmierte Lego-Roboter durch die Landschaften fahren gelassen. In der anderen Ecke gibt es Informationen zur Bodenentstehung, durch Humusbildung, biologische, chemische oder physikalische Verwitterung.
In und vor den Informatikräumen zeigen Luca, Hendrik und Ramazan aus der 6b, wie man einen Roboter in Kugelform programmieren und durch Straßen lotsen kann. Im proppenvollen Physikraum darf in den Teilbereichen Mechanik, Astrologie, Leitfähigkeit, Elektrizitätslehre und Optik mitgemacht werden; es darf zum Beispiel ein einfacher Stromkreis aufgebaut werden.
Vielerlei Aktivitäten
Zahlreiche Angebote locken die jüngere Besucherschaft in die verschiedenen Räume: sie basteln Lesezeichen in der Schulbibliothek, nähen sich selber Schlüsselanhänger (die Näh-AG, geleitet von einer Schülermutter, macht`s möglich), trommeln und verkleiden sich in der Mensa (Fach: „Darstellen und Gestalten“), nehmen dort am Pantomime-Wettbewerb teil, basteln im Raum der Sonderpädagogik Weihnachtsdeko, Engel aus Eisstilen aus Holz, Eierkartons, Wolle, Engelshaar und bunten Federn, spielen im Integrationsraum Gefühlsmemory und probieren hier auch die Anti-Stress-Regulierer aus, kickern im Spieleraum oder schneiden hier einen „bunten Menschen“ aus, um die „All-inclusive-Menschenkette“ zu verlängern (Schulsozialarbeit).
Überall können Eindrücke aus dem Ganztag gewonnen werden: Holz-Design oder die neue Arbeitsgemeinschaft Fahrrad-Werkstatt. Yaroslava und Matthias vertreten unseren neuen Kooperationspartner, das TaekwondoLeistungszentrum aus dem Lötscher Weg in Nettetal. Im weißen Anzug zeigen sie dem Publikum ein paar Blocker und Kicks.
Inklusionsgeschichten, DAZ und LRS
Apropos Inklusion: am Stand unseres jahrzehntelangen Kooperationspartner, der gemeinnützigen Elterninitiative „Kindertraum“ e.V., sitzt unsere Schülerin Alba, ihre „Inklusionsgeschichten“ in gebundener Form in der Hand haltend, mit denen sie die verschiedenen Behinderungen kindgerecht erklärt: „Jedes Tier hat eine Behinderung, ich zeige aber auch gleichzeitig seine Stärken; Blinde können beispielsweise besser hören“, erklärt sie. Der Untertitel „Lernen und ausmalen mit den Tieren des Museums“ bezieht sich auf das Freilichtmuseum in Grefrath, in dem einige unserer ehemaligen Förder-Schüler:innen arbeiten.
Für unsere Schüler:innen, welche zuerst die deutsche Sprache lernen, werden DAZ-Materialien präsentiert (Deutsch als Zielsprache): Für das Niveau A 1 zum Beispiel das Einkaufsspiel „Ab in die Tüte“, das Memory zu verschiedenen Themen, „Wie heißt das?“ oder das Domino-Spiel, bei dem ein Bild zu einer Schrift angelegt werden muss oder umgekehrt. Margarita aus Russland und Danylo aus der Ukraine, die schon längst am Regelunterricht teilnehmen, sind hier anzutreffen und schwelgen in Erinnerungen an ihre zweijährige „familiäre „DAZ-Zeit“.
Lesepaten, Förderverein, die Tafel und Kulinarisches
An vielen Stellen stehen Eltern zur Verfügung, um ihr ehrenamtliches Engagement zu zeigen: Im Selbstlernzentrum werden die Lesepaten vorgestellt, zurzeit haben wir in diesem Bereich vier Mütter aus dem 5. und 6. Jahrgang. „Weitere Lesepat:innen sind herzlich willkommen“, bestätigt Lehrerin Brands, die gleichzeitig auch die Materialien für die Lese-Rechtschreib-Schwachen vorstellt (LRS), darunter „Silbenspiele“.
Im Eingangsbereich des Altbaus stehen die Vertreter des Fördervereins, darunter einige Mütter von Schüler:innen. Sie freuen sich auf Unterstützung von weiteren Personen sowie über jede neue Mitgliedschaft. Über Unterstützung freuen wir uns auch an der Sammel-Abgabestelle für die Tafel in Nettetal, um Obdachlosen Weihachten zu versüßen. Schüler:innen aus dem 8. Jahrgang werden mit den Spenden liebevoll Weihnachts-Taschen packen.
Schüler:innen aus dem 11. Jahrgang führen durch die Gebäude, verkaufen Punsch und „Leckereien aus aller Welt“: Musakhan aus Palästina, Rogaliki aus Polen, Piroschki aus Russland, Fatayer aus Syrien, Pogaca, Sigara Börek und Cig Köfte aus der Türkei, Brownies und Cookies aus den USA.
Vor der Mensa ist ein großer Stand unserer äußerst aktiven Schülervertretung mit einem Glücksrad und einer Verlosung. Auch sind sie im verdunkelten Bioraum anzutreffen, wo sie die bewegende Ausstellung zu den jährlich stattfinden Auschwitz-Krakau-Fahrten zeigen.
Weitere Informationen:
- Anmeldetermine für den 5. Jahrgang: 24. bis 26. Februar jeweils von 9 bis 18 Uhr
- Anmeldetermine für den 11. Jahrgang: 23. bis 26. Februar jeweils von 14 bis 17 Uhr
- Showkoladen: Freitag, den 28. und Samstag, den 29. März 2025 mit unserer alten Schulband NRG