
1Am 14.02.2025 fand zum zweiten Mal die Pädagogik-Olympiade an der Universität Bielefeld statt. Unter dem Leitthema „Identität“ konnten Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland sich der Herausforderung stellen, theoretische Konzepte kreativ, aber wissenschaftlich fundiert aufzubereiten und diese Beiträge einzureichen.
Die Schülerinnen Anna Timmers, Jana Gartz und Lana Plohmann des Leistungskurses Pädagogik der „Q2“ (Jahrgang 13) möchten sich mit dem wichtigen Thema auseinandersetzen und formulieren als Ziel: „Wir wollen eine kreative Lösung finden, um die komplexe Theorie von Klaus Hurrelmann und Ulrich Bauer mit Spaß zu lernen und zu verinnerlichen.“ So entwickelten sie daher in einem langen Prozess der Ideenfindung und späteren Ausarbeitung ein Spiel, welches die Theorie von Hurrelmann und Bauer behandelt. Seine 10 Maxime besagen, dass Kinder und Jugendliche ihre Identität durch ein Zusammenspiel von inneren Bedürfnissen und äußeren Anforderungen formen. Dabei müssen Kinder und Jugendliche vier zentrale Entwicklungsaufgaben bewältigen.
Darauf aufbauend enthält das Spiel der Q2-Schülerinnen, „IndiviDUELL“, einen Spielplan, der den Lebensweg der Spielfiguren darstellt. So durchlaufen beispielsweise Päda-Polly und Päda-Paul, die von den drei Schülerinnen individuelle Charaktereigenschaften zugeschrieben bekommen haben und sie bereits seit der Einführungsphase (Jahrgang 11) durch ihre Pädagogik Kurse begleiten, ihren Weg. Auf diesem gelangen sie auf Ereignisfelder, auf denen man entweder eine theoriebezogene Erklärung zu den entsprechenden Maximen erhält und sein Wissen in einer anschließenden Aufgabe überprüfen kann, oder eine Entwicklungsaufgabe bewältigen muss. Die Spieler*innen erfahren somit im Verlauf des Spiels viel über die Identitätsentwicklung und ihre Herausforderungen.
Die Freude war riesig, als die Schülerinnen erfuhren, dass ihr Beitrag von der Jury ausgewählt wurde und sie für ihre herausragende Leistung in Bielefeld eine besondere Würdigung erhielten. Die Jury lobte insbesondere die Verbindung von fachlicher Tiefe und Kreativität, die Detailverliebtheit und die Greifbarkeit der Theorie. Neben der Ehrung hörten die Schülerinnen einen Vortrag von Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer über den Zusammenhang von Identität und Gewalt und schnupperten somit erste Universitäts-Luft. Als krönender Abschluss des Tages wartet noch ein Radiointerview auf die drei Schülerinnen, in welchem sie über ihren erfolgreichen Beitrag berichten.

„Die Theoretiker unseres Pädagogikunterrichts live zu treffen und sich mit ihnen zu unterhalten, aber auch die vielfältige Umsetzung der anderen Schülerinnen und Schüler zu betrachten, war ein richtiges Erlebnis“, fassen die 18-jähringen Schülerinnen der den Tag in Bielefeld zusammen.
Den Prozess zu begleiten und zu sehen, mit welcher Leidenschaft und Engagement die Schülerinnen ihr Projekt kreieren, war großartig. Sie haben für ihre harte Arbeit eine verdiente Anerkennung erhalten und bewiesen, dass der Wettbewerb eine gute Möglichkeit ist, wertvolle Impulse für die schulische Auseinandersetzung mit pädagogischen Themen zu setzen.
Link zum Radiointerview (über die Gesamtschule Nettetal ab 5:23`)
- Berichterstattung & Bilder: Katja Steinfort // Pädagogik; Latein; Gesellschaftslehre ↩︎