Mit Porzellantassen im Jahr rund 18.000 Plastikbecher gespart

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Umweltgruppe der Gesamtschule erhielt am Dienstag als erste Schule den Bye Bye Plastik Smiley. Schüler, Lehrer und Eltern haben viel vor in Sachen Umweltschutz.

Von Heribert Brinkmann

Der Tag der offenen Tür der Gesamtschule Nettetal im Dezember 2018 gab den Anstoß. Am Ende des Tages lagen Berge von Plastikbechern in den Abfallkörben. Lehrerin Bettina Brosterhus ließ das nicht ruhen. Sie fand bei Schulleiter Leo Gielkens schnell offene Ohren. Auch ihm waren, vor anderthalb Jahren neu an die Schule gekommen, die Müllberge aufgefallen. Schüler, Lehrer und Eltern gründeten eine Umweltgruppe und legten los. Am Dienstag wurde ihr Engagement nun offiziell gewürdigt. Der Verein Bye Bye Plastik Niederrhein verlieh der Gesamtschule Nettetal als erster Schule am Niederrhein den Bye Bye Plastik Smiley. Er wird demnächst auf der Homepage der Schule zu finden sein.

Stefan Vogt (mit Schild) von Bye Bye Plastik Niederrhein übergab am Dienstag den Button an Lehrerin Bettina Brosterhus (3. v.l.).
Foto: Heribert Brinkmann.

Bye Bye Plastik wurde vor zwei Jahren ursprünglich auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm gegründet. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland einige regionale Gruppen, etwa auf Sylt und an der Küste. Und seit einem Jahr eben auch am Niederrhein. Stefan Vogt ließ sich von den Demos Fridays for future anstecken und fragte sich, was er tun könne. Nicht nur das Plastik im Meer sei falsch, sondern auch die Plastikabfälle auf den Äckern und in den Wäldern am Niederrhein. Bye Bye Plastik will beim eigenen Verbrauch, Einkauf und den Gewohnheiten anfangen und motivieren, auf Plastik möglichst zu verzichten. Das bedeute keineswegs weniger Komfort.

Die Umweltgruppe an der Nettetaler Gesamtschule hat bereits viel erreicht. Für Gelegenheiten wie Elternsprechtage oder Tage der Offenen Tür wurden 200 stapelbare Porzellantassen angeschafft. Auch die Lehrer zogen mit. Die 90 Lehrertassen wurden in einer Justizvollzugsanstalt mit dem Schullogo und einem Namenskürzel bedruckt. Wurden früher an einem Tag der offenen Tür rund 740 Einwegbecher für Kaffee ausgegeben, dazu täglich in der Cafeteria durchschnittlich 90 Becher, so werden jetzt ausschließlich Porzellantassen ausgegeben und in der Industriespülmaschine der Cafeteria gereinigt. Mit Sabine Maahsen, Leiterin der Cafeteria, wurde eine wichtige Mitstreiterin gewonnen.

Lehrerin Bettina Brosterhus hat nachgerechnet, dass mit 18.740 Bechern weniger 2061,4 Kilogramm CO2 eingespart werden konnte. In der Cafeteria ersetzen jetzt auch Holzrührstäbchen die üblichen Plastikteile. Auch die Schülervertretung macht mit. Jonathan Ciesla wirbt um Helfer für den Schulgarten, der etwas verwildert ist. Auch gibt es mit Tauschbörsen für Taschenrechner Ideen, wie man etwas gegen die Vergeudung von Ressourcen tun kann. Schulleiter Gielkens erinnerte an den Papierverbrauch in der Schule. Für die neuen fünften Klassen wird es wiederverwertbare Trinkflaschen geben.

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