„Kinder stark machen“ – Suchtpräventionswoche im Jahrgang 7

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„Suchtprävention“ war das Thema für die Schüler:innen des 7. Jahrgangs während der letzten fünf Schultage vor den Osterferien. Mit einem Achtsamkeits-Tag wurde angestrebt, den Jugendlichen zu helfen, negative Gefühle durch kleine Übungen im Alltag in positive Gefühle umzuwandeln. „Gleichzeitig stärken die Jugendlichen ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Das hilft ihnen, auch in herausfordernden Situationen handlungsfähig zu bleiben“, erklärte Eva Schauten, Suchtprävention-Beauftragte der Gesamtschule Nettetal, die vor der Themenwoche auch zu einem Elternabend in die Mensa der Gesamtschule eingeladen hatte.

Treffen mit zwei suchtkranken Jugendlichen

Ein Highlight der Themenwoche war sicherlich  für alle das Zusammentreffen mit zwei 17-jährigen suchtkranken Jugendlichen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LVR-Klinik in Süchteln: „Das ganze Thema mal aus einer anderen Perspektive zu hören, war wirklich gut“, so Jolina (7a). „Die Fragerunde war am interessantesten“, meinte Erion, „zu fragen, welche Drogen die beiden genommen haben und so.“

Den im Unterricht erarbeiteten Inhaltssatz, „Jede Sucht hat eine Geschichte“, nahm Selin sehr ernst und fragte deswegen, warum und wann die beiden mit Drogen angefangen hätten.  Furkan  aus der 7d ergänzte: „Krass, was Drogen alles so auslösen können.“ „Ich war schockiert zu hören, dass das suchtkranke Mädchen schon mit 13 Jahren angefangen hat“, meinte Elin sichtlich ergriffen. „Ich bin ja schon zwölf. Das wäre ja in einem Jahr!“

Feedback in der Abschlussrunde

Das Zusammentreffen mit den suchtkranken Jugendlichen tröstete darüber hinweg, dass das geplante Treffen mit den „AA“, den anonymen Alkoholiker:innen, das traditionell zum Repertoire der „Suchtpräventions-Woche“ gehört, nicht stattfinden konnte; Die Gruppe hat sich wohl aufgelöst, für die neue Gruppe waren die Treffen mit den Schüler:innen noch zu früh. Wir hoffen sehr, dass sie im kommenden Schuljahr wieder mit dabei sein wird.

„Ich bin jetzt besser informiert und weiß mehr über Sucht!“, meinte Julian (7d) in der Abschlussrunde am Freitag vor den Ferien.  „Die Krönung der Woche war der zweite Tag im Spielecafé“, beurteilte Sören (7a) beim „Blitzlicht“: Die Leiterin des Evangelischen Jugendfreizeitheims, Elisabeth Jongmanns, und Julia Walter, Leiterin des Jugendcafes Oase, hatten kurzweilige Kooperationsspiele vorbereitet (u. a. ein Pinguin-Spiel!), sie durchzuführen, machte so viel Freude, dass wir denken, unsere Schüler:innen waren sicherlich nicht das letzte Mal in den Jugendzentren, im „Spielecafé“ in Kaldenkirchen, in der „Oase“ in Breyell oder in der „Arche“ in Lobberich.

Nebenbei:  Fächerübergreifendes Lernen

Auf dem Weg zur Klinik durch die Süchtelner Höhen konnte den Schüler:innen aus der 7a noch ein Stück Lokalgeschichte vermittelt werden: Vorbei am Kreiskriegerdenkmal, entdeckte unser – relativ –  neuer Schüler Anton das Hinweis-Schild  der „Versunkene Kapelle“, die er schon kannte und wohin wir dann  einen lohnenswerten Abstecher machten.  Einige aus der 7a wagten sich sich über Baumstämme ganz nahe an die Turmspitze vor: „Das war spannend, weil die Kapelle im Moor versunken sein soll“, erzählte Leard. „Ich musste dabei an die Ballade „Knabe im Moor“ aus dem Deutschunterricht denken.“

Weiterführende Links und Hinweise für Interessierte:

Achtsamkeit“ schnell und einfach erklärt (9:4):  

Achtsamkeit für Kinder (5:07):

Bodyscan für mehr Achtsamkeit (9:16):

Die Suchtberatungsstelle in Nettetal