Gesamtschüler auf Pilgerreise nach Rom

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Im Zeichen der Corona-Pandemie machen Schüler in der Fastenzeit bei einer virtuellen Pilger-Wanderung nach Rom mit. Über 770 Kilometer sind bereits zusammengekommen. Von Heribert Brinkmann

Schafft es die Schulgemeinschaft, bis Ostern 1380 Kilometer zu gehen? Soweit liegt Rom etwa von Nettetal entfernt. Die Gesamtschule ist gerade auf einer virtuellen Pilgerreise. Über 80 Teilnehmer haben bereits 770 Kilometer gesammelt. Damit ist die Pilgergruppe der Gesamtschule bereits am Brennerpass angekommen – rein virtuell natürlich.

Die Schulseelsorgerin Eva Thönes hat über 80 Schüler zum Pilgern gewinnen können. Foto: Julietta Breuer

Die Idee zu dieser besonderen Pilgerreise kam der Schulseelsorgerin Eva Thönes, die an der Gesamtschule Nettetal auch katholische Religion unterrichtet. Sie ist auch pastorale Mitarbeiterin der GdG Nettetal. Wie gestaltet man die Fastenzeit in Zeiten der Corona-Pandemie, in der bereits auf so vieles verzichtet wird. Die Schüler sehen sich zurzeit nicht, es gibt in den unteren Klassen keinen Präsenzunterricht. Da stellte sich Eva Thönes die Frage: Wie kann diese besondere Zeit in einer Schule wahr genommen werden, die leer ist? Seit Monaten gebe es keine Möglichkeit, die Schulgemeinschaft zu leben und zu erleben. „Fasten in dieser Fastenzeit, im Sinne von Verzicht sollte in diesem Jahr nach meiner Meinung nicht oben auf der Agenda stehen. Wir Alle haben viel verzichtet und tun es immer noch. Viel wichtiger finde ich es, die Zeit zu nutzen, um das wieder ins Bewusstsein zu holen, was fehlt und was für Alle so wichtig ist: Gemeinschaft“, sagt Thönes.

Dabei sei die Gemeinschaft nicht nur für Christen eine wichtige Komponente im Leben. Weil alle Menschen unter den Kontaktbeschränkungen und allgemeinen Einschränkungen litten, können sich alle Schülerinnen und Schüler, christlich oder nicht, an der Aktion „Gemeinsam auf dem Weg nach Rom“ und so ein Stück Gemeinschaft spüren. Mit Hilfe der App sammeln über 80 Schülerinnen und Schüler mit einigen Lehrern Kilometer. Die spazierten, per GPS getrackten Kilometer speichert die App in der Gruppe und so kann jeder etwas dazu beitragen. Technisches Vorbild waren der Sportverein eines Nachbarkindes, der so für Bewegung der Jugendlichen sorgt. Inspiriert war die Romreise auch vom begeisterten Bericht von Schulleiter Leo Gielkens, für den eine Gruppenpilgerreise ein tolles Erlebnis war. Ziel ist es, bis Ostern so viele Kilometer zu laufen, dass alle gemeinsam in Rom ankommen. „Ich bin begeistert und freue mich über die großartige Resonanz. Am Ende werden alle Teilnehmer eine Pilgerurkunde bekommen – Ordnung muss sein“, so die Schulseelsorgerin.

Inzwischen sind auf der App bereits über 770 Kilometer gesammelt. Damit ist die Pilgergruppe der Gesamtschule bereits in den Alpen angekommen. Wenn das Engagement der Teilnehmer nicht nachlässt, rechnet Eva Thönes damit, dass das Ziel Rom wohl schon zur Karwoche erreicht sein wird.

Eva Thönes nutzt den Weg, um die Schüler über verschiedene Pilgerstationen zu informieren. So besuchte sie mit den Pilgern auch den Kaiserdom zu Speyer. Nicht alle Schüler, die mitmachen, kennt Eva Thönes auch. Einige haben sich über Nicknames und nicht mit ihrem wirklichen Namen angemeldet. Schon jetzt sei ein großartiges Gefühl für die Schulgemeinschaft entstanden. Kommuniziert werde über die sozialen Medien. Da gibt es auch von den Eltern viele positive Rückmeldungen: „Endlich geht mein Kind mal freiwillig spazieren.“ Oder „Unseren Hund freut die Aktion ebenso.“


INFO: Mit der App gemeinsam Kilometer sammeln

Auf der Homepage der Schule www.ge-nettetal.de sind QR-Codes zu finden. Dort kann man die App laden und Kilometer sammeln.


Quelle: Nettetaler Schulen : Gesamtschüler auf Pilgerreise nach Rom – 5. März 2021 um 12:32 Uhr