
Am 8. Mai 2025 – genau 80 Jahre nach der Kapitulation der Wehrmacht – versammelten sich rund 80 Schülerinnen und Schüler der Städtischen Gesamtschule Nettetal im historischen Kreuzgarten Schaag, um an das Ende des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. Begleitet von Lehrkräften und der Polizei zogen sie vom Schulgelände in Lobberich zum Pasch/Schaag, wo der Bombentreffer vom 24. 02. 1945 – bemerkenswerterweise am selben Datum wie der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. 02. 2022 – tiefe Wunden in der Dorfgemeinschaft hinterließ.
Unter der Leitung von Geschichtslehrerin Julieta Breuer hatten die Jugendlichen im Vorfeld 180 Friedenstauben aus laminiertem Papier gefertigt. Am Denkmal befestigten sie 80 davon auf Drähten zwischen den Ästen – jede Taube steht symbolisch für einen gefallenen Zivilisten oder Soldaten. „180 Tauben sind viel zu wenig“, fasste eine Teilnehmerin zusammen und machte damit deutlich, wie groß das Leid war. Anschließend lasen Schülerinnen und Schüler Texte in Deutsch, Polnisch, Türkisch und Arabisch, spielten Musik und hielten gemeinsam eine Schweigeminute für die mehr als zehn Zivilisten, darunter acht Kinder, die am 24. Februar 1945 in Schaag ihr Leben verloren.

Ein Zeitzeuge aus der Nachbarschaft berichtete von den Schrecken jenes Tages und appellierte: „Bewahrt die Erinnerung, damit sich solche Gräuel nie wiederholen.“ Zum Abschluss überreichten die Jugendlichen symbolisch die restlichen 100 Friedenstauben an eine Schaager Bürgerin – deren Enkelin heute selbst die Gesamtschule Nettetal besucht – und luden alle ein, 2026 erneut gemeinsam zu gedenken.
Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein der Gesamtschule Nettetal, der die Materialien für 80 der Friedenstauben großzügig finanziert hat. Ihr Engagement macht Projekte wie dieses erst möglich und stärkt das Bewusstsein für Frieden und Verantwortung in unserer Stadt.
Eine ausführliche Fotostrecke 1
- Wir danken Andreas Stefan Zorn für die Bereitstellung der Bilder ↩︎