Gjesika aus der 5c und Yagmur aus der 6d der Gesamtschule Nettetal freuen sich sehr. Denn sie sind die ersten, die von ihrer Schwimmlehrerin Melanie Saßmannshausen und ihrem Schulleiter Dr. Leo Gielkens in einer kleinen „Feier“ das Seepferdchen-Abzeichen überreicht bekommen. Damit wird ihnen bescheinigt, dass sie nach einem Sprung ins Becken mindestens 25 Meter schwimmen und einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser herausholen können und auch die Baderegeln kennen.
Auch Schulleiter Gielkens freut sich sehr, dass ab diesem Schuljahr Schwimmkurse angeboten werden können. Ermöglicht werden kann dies durch die Qualifikationen von Lehrerin Saßmannshausen, die auf viel Erfahrungen zurückgreifen kann. Seit Jahren ist sie bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Schwalmtal aktiv, trainiert hier mit 5-Jährigen, sich an das Wasser zu gewöhnen. In diesem Jahr bildete sie sich fort und erwarb die Rettungsfähigkeit, die alle vier Jahre aufgefrischt werden muss. Seit Februar 2022 bietet sie an der Gesamtschule Nettetal drei Schwimmkurse mit bis zu sieben Schüler:innen aus den Jahrgängen 5 und 6 an. Montags und donnerstags fahren die Kinder mit einem kleinen Bus nach Kaldenkirchen ins „Finlantis“, wo die Anfängerkurse stattfinden. Der Aufwand ist groß! Melanie Saßmannshausen ist dankbar, dass Eltern die Gruppen mit begleiten.
Yagmur hatte bereits in der Grundschule das Bronze-Schwimmabzeichen gemacht. „Aber nach drei Jahren Pause wegen Corona hatte ich alles wieder vergessen“, erzählt die Schülerin. Sie ist besonders stolz, weil sie der Ansicht ist, eigentlich nie Glück zu haben: „Und da war es einfach komisch, dass ich auf einmal aus meiner Klasse ausgelost worden bin.“ Da der Bedarf erstaunlicherweise sehr hoch ist, konnten zu Beginn aus jeder der unteren Klassen zwei Nichtschwimmer:innen teilnehmen. Die beiden ausgezeichneten Schülerinnen machen nun wieder Platz für zwei neue Schüler:innen, die jetzt nachrücken können.
Lebenswichtige Kompetenz
Schwimmen zu können ist absolut keine Selbstverständlichkeit! 59 Prozent der 10-Jährigen waren in 2017 keine sicheren Schwimmer:innen! Insbesondere im Seengebiet Nettetal ist diese Kompetenz lebenswichtig. Aus diesem Grunde hatte Schulleiter Gielkens rechtzeitig Fördergelder für die Schwimmkurse beim Landesprogramm „Ankommen und Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ beantragt. Gielkens: „Mit diesen Fördermitteln konnte Kollegin Saßmannshausen dann die nötigen Materialien für ihren Schwimmunterricht kaufen wie Schwimmnudeln, Bretter, Tauchringe und Ufos.“ „Die Fachkonferenz Sport hat meinen Schwimmkursen dankenswerterweise noch Schwimmbrillen spendiert“, ergänzt Saßmannshausen, „was gar nicht unerheblich war. So hat einem Schüler alleine die Schwimmbrille sehr geholfen, seine Angst vor dem Wasser zu verlieren.“
Auf der Webseite der DLRG betont der Leiter der Ausbildung: „Es geht immer um die Sicherheit vor dem Ertrinken. Gerade Kinder zieht das Wasser magisch an.“ An anderer Stelle heißt es: „Das Seepferdchen macht Kinder zu kleinen Helden. Es ist das erste Abzeichen auf dem Weg zum sicheren Schwimmen. Der beste Ort, um Schwimmen zu lernen, ist ein Schwimmkurs.“
In diesem Sinne sind wir an der Gesamtschule alle sehr dankbar für das Engagement unserer Kollegin Melanie Saßmannshausen und freuen uns auf viele weitere Schüler:innen, die noch das Frühschwimmer-Abzeichen machen werden.
Julietta M. Breuer
