Eine Extrazeit zum Lernen (RP)

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 In den ersten beiden Ferienwochen bieten die Gesamtschule Nettetal und die katholischen Jugendeinrichtungen Oase Breyell und Piet 8 in Hinsbeck eine Ferienakademie an. 32 Gesamtschüler werden dabei fachlich unterstützt.

Der krönende Abschluss der ersten Lerngruppe war am Freitag ein Besuch im Freizeitpark Toverland bei Venlo. Am Montag beginnt für die zweite Gruppe die Lernakademie. Die Jugendzentren Oase und Piet 8 bieten seit Jahren Ferienbetreuung an. Doch die Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Nettetal ist neu. Schulleiter Leo Gielkens wollte einigen Schülern die Chance geben, Lücken, die im Distanzunterricht während der Corona-Pandemie entstanden, aufzuarbeiten. Dazu gibt es Fördergeld aus einem Programm des Bundes.

Das können aber nicht die Schulen direkt beantragen. Gielkens suchte einen Partner in der Jugendarbeit – und wurde schnell vor Ort in Breyell fündig. Die erste Ferienakademie wurde in der Oase in Breyell gestartet. Der Katholische Kirchengemeindeverband Nettetal (KGV) stellte die Förderanträge.

So konnten 16 Kinder der Stufen 5 und 6 der Gesamtschule in der vergangenen Woche und jetzt 16 weitere Kinder in dieser Woche davon profitieren. Betreut werden die Kinder von Lehrern der Gesamtschule und von Kräften der Nette-Nachhilfe. Oase und Piet 8 bietet außerdem eine Ganztagsbetreuung für 16 weitere Kinder an. Das ist schon eine große Gruppe, was auch bei der Organisation an Grenzen stößt. Ein geplanter Schwimm-Ausflug ins NEW-Hallenbad musste „ins Wasser fallen“, weil die Bäder solche großen Gruppen noch nicht zulassen. Was aber klappte, waren Ausflüge in den Kletterwald in Hinsbeck und zu einer Trampolinhalle in Mönchengladbach. Vieles muss dabei improvisiert werden, Schulleiter Leo Gielkens machte mit und fuhr Schüler mit seinem Auto zu den Ausflugszielen.

Leo Gielkens, Eva Cappel, Dirk Engele

Sehr wichtig ist auch das gemeinsame Mittagessen in der Oase, erzählt Standortleiter Dirk Engele. Zusammen mit seiner Kollegin Eva Cappel von Piet 8 aus Hinsbeck musste alles in kurzer Zeit organisiert werden, weil lange nicht klar war, was wann corona-gemäß möglich ist. Zwei Wochen vor dem Start war vieles noch nicht klar. Vor drei Wochen war die Oase noch selber geschlossen.

In der Ferienakademie werden den Kindern über den reinen Lernstoff hinaus auch neue Kenntnisse oder Zugänge vermittelt. Beim Besuch vor Ort war eine Gruppe dabei auszuprobieren, wie man mit dem Smartphone in stop-motion einen Trickfilm drehen kann. Die Szene wird immer minimal verändern und in Einzelbildern festgehalten, schnell abgespielt entsteht daraus eine Bewegung.

Nicht zu überhören war der Instrumenten-Workshop mit Blasinstrumenten. Die Musiklehrerin Stephanie Bones und ihre Schwester Claudia Bones-Schwan, die das Pfarrorchester St. Lambertus Leuth leitet, erklärten die verschiedenen Instrumente und ließen die Kinder diese auch ausprobieren – natürlich wurden die Mundstücke entsprechend desinfiziert. Es war unglaublich, dass Jungen, die noch nie eine Posaune oder ein Saxofon gespielt haben, auf Anhieb darauf einen Ton erzeugen konnten. Vielleicht hat der ein oder andere Lust bekommen, weiterzuspielen.

Von Heribert Brinkmann


Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/nettetal/nettetal-eine-extrazeit-zum-lernen_aid-61010585

Fotos: Julietta Breuer


Info

Offene Jugendarbeit in der Oase Breyell

Nach der Ferienakademie macht die Oase erst einmal Ferien. Anfang August beginnt dann wieder die offene Jugendarbeit. Die Einrichtung ist dann wieder von Dienstag bis Freitag jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.


Claudia Bones-Schwan freut sich, wie Koda mit der Posaune umgehen kann. Bones-Schwan leitet das Pfarrorchester St. Lambertus Leuth. Die Mitglieder dort sind von sechs bis über 80 Jahre alt. Foto: Heribert Brinkmann (RP)