Autismus? Basics und informativer Austausch

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Fortbildung zum Thema Autismus – Unser gemeinsamer Weg zur inklusiven Schule

Am vergangenen Dienstag endete für viele Schülerinnen der Gesamtschule Nettetal der Unterricht nach der fünften Stunde – aber nicht, weil etwas ausfiel. Stattdessen nutzten unsere Lehrkräfte, Integrationskräfte, Sonderpädagoginnen und Schulsozialarbeiterinnen den Nachmittag, um sich fortzubilden. Das Thema: Autismus. Hierbei ging es darum, noch besser zu verstehen, wie Schülerinnen mit Autismus ihre Umwelt wahrnehmen und wie wir ihnen im Schulalltag gerechter werden können.

Warum Autismus ansprechen?

In unserer Schule treffen viele unterschiedliche Persönlichkeiten, Lernstile und Lebensgeschichten aufeinander. Einige Kinder reagieren sehr sensibel auf Lärm, unvorhergesehene Veränderungen oder bestimmte Reize. Das kann dazu führen, dass sie sich zurückziehen oder scheinbar „anders“ reagieren, als viele es gewohnt sind. Für Lehrende und Mitschüler*innen stellt sich dann die Frage: Wie können wir darauf reagieren, ohne Druck aufzubauen oder Missverständnisse entstehen zu lassen?

Expertenwissen im Haus

Das schuleigene „All in“-Team nahm diese Fragen aus dem Kollegium auf und bereitete eine interne Schulung vor. Unterstützt von Frau Schmidt und Frau Stegemann, die sich auf den Bereich Autismus spezialisiert haben, erhielten die Teilnehmenden zunächst grundlegende Informationen: Was ist eine Autismus-Spektrum-Störung? Welche typischen Herausforderungen gibt es im Schulalltag? Wieso können selbst Kleinigkeiten manchen Schüler*innen Stress bereiten?

Konkrete Hilfen für den Unterricht

Anschließend wurden praxisnahe Lösungen vorgestellt. Dazu gehörten strukturierende Elemente im Klassenraum, klare Absprachen, visuelle Tagespläne oder kleine „Fidget“-Helfer, an denen Schülerinnen bei Nervosität leise herumspielen können. Auch die Vielfalt an Materialien beeindruckte: Vom Bilderbuch, das Mitschülerinnen eine kindgerechte Erklärung bietet, bis hin zu aktueller Fachliteratur, die Eltern und Lehrkräfte informiert. Ergänzend wurde überlegt, wie Rückzugsorte in Klassenräumen gestaltet oder wie gezielte Gesprächsanlässe mit Schüler*innen und Eltern geschaffen werden können.

Warum das alles?

Diese Fortbildung ist ein Schritt, unsere Schule noch inklusiver zu gestalten. Werden Eltern ihr Kind hier anmelden, sehen sie: Die Gesamtschule Nettetal setzt sich aktiv dafür ein, Verständnis und passende Förderangebote für jedes Kind bereitzustellen. Schülerinnen profitieren, weil ihre individuellen Bedürfnisse ernst genommen werden. Lehrkräfte, Sonderpädagoginnen und Schulsozialarbeiter*innen profitieren, weil sie mehr Sicherheit im Umgang mit unterschiedlichen Verhaltensweisen gewinnen. So entsteht ein Schulklima, in dem Vielfalt als Bereicherung erlebt wird – ein Ort, an dem jedes Kind sein Potenzial entfalten kann.